Was mache ich hier überhaupt? Über die Anfänge, weltwärts, etc.

Liebe Verwandte,
Liebe Freunde,
Liebe Menschen die auf diesen Blog gestoßen sind,

Zum ersten Mal melde ich mich endlich auch zu Wort; zugegebenermaßen etwas verspätet, weil es schon ziemlich genau zwei Wochen her ist, dass ich ins Flugzeug stieg um elf Stunden nach Quito, der Hauptstadt Ecuadors, zu fliegen.
Da ich jedoch nicht direkt mit der Tür ins Haus fallen möchte und über meine Erfahrungen berichten will ohne jemals eine Einleitung geschrieben zu haben, werde ich genau diesen ersten Blogpost dazu nutzen.

Schon 2015-2016 war ich für zehn Monate in den USA als Austauschschülerin und hatte mich damals bereits dazu entschieden einen Blog zu erstellen (marensamericandream.blogspot.com). Dies war auf der einen Seite eine Möglichkeit, alle Verwandten und Freunde über mein Leben in den Vereinigten Staaten zu informieren und auf dem Laufenden zu halten, aber auf der anderen Seite finde ich es immernoch sehr schön, meine Erlebnisse und damaligen Gedanken das ein oder andere Mal Revue passieren zu lassen, indem ich mir die alten Blogposts durchlese.
Durch die bisher positiven Erfahrungen mit dem Blog habe ich mich also "diesmal" auch wieder dazu entschieden. "Diesmal" steht in Anführungszeichen, da mein Auslandsaufenthalt in Ecuador nicht mit dem in den USA zu vergleichen ist. Hier gehe ich nicht in die High School, hier lebe ich nicht den Traum jedes 15 jährigen Mädchens von einem perfektem "American Life", hier spreche ich nicht die Sprache, die ich zuvor 10 Jahre in der Schule gelernt habe, und hier bin ich auch viel mehr auf mich alleine gestellt, als ich es in den USA war (zumal man dazu auch sagen muss, dass ich nun vier Jahre älter bin).
Um es in einen Satz zu fassen bin ich hier, um einen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst mit weltwärts zu absolvieren. Speziell nach Ecuador hat es mich gezogen, weil mich Südamerika und die spanische Sprache schon immer sehr fasziniert haben. Ich möchte in eine neue Kultur eintauchen und mehr von der Welt sehen und verstehen.

Aber wie kam es überhaupt dazu?
Ich bin ehrlich wenn ich sage, dass ich vor genau einem Jahr niemals gedacht hätte heute hier in Ambato im Wohnzimmer meiner Gastfamilie zu sitzen. Ich wusste nur, dass ich nach dem Abitur nicht direkt studieren werde, sondern erstmal gerne ins Ausland möchte. Nachdem ich mich angefangen habe über die vielen Möglichkeiten, die uns jungen Leuten heute zu Verfügung stehen zu wühlen, trieb es mich von Work&Travel über AuPair, Auslandspraktika, etc. zur Möglichkeit des Freiwilligendienstes. "Schildkrötenbabys in Panama füttern? Hört sich gar nicht so schlecht an", dachte ich mir (mein Bankkonto dachte sich übrigens genau das Gegenteil). Nachdem ich mich jedoch ein bisschen informiert hatte (dazu kann ich jedem dieses Video empfehlen: https://www.youtube.com/watch?v=uEMaIGql5ts) bin ich auf das Programm weltwärts gestoßen.
Weltwärts ist eine Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), die es seit 2008 Freiwilligen von 18 bis 28 Jahren ermöglicht, sich in sogenannten Entwicklungsländern zu engagieren und dort für einen Zeitraum von mindestens sechs bis höchstens 24 Monaten in einem Projekt zu arbeiten. Der Leitgedanke ist hierbei, dass man als Freiwillige/r aktiv zur Völkerverständigung beiträgt und dies Achtung und Toleranz auf beiden Seiten schafft. Dieses Konzept hat mich überzeugt, denn ich möchte hier viel lernen und mich perönlich weiterentwickeln, aber gleichzeitig auch meine Gedanken und Erfahrungen mit den Menschen hier teilen.
Nachdem der Entschluss gefasst war, musste ich mich für eine Entsendeorganisation entscheiden. Da ich mit Open Door International schon sehr gute Erfahrungen in den USA gesammelt hatte und ich mich auch ehrenamtlich für den Verein engagiere, fiel mir diese Entscheidung sehr leicht.
Am 31.12.2018 (was typischerweise für mich natürlich die Deadline für den Anmeldeschluss war) reichte ich also meine Bewerbung ein und gefolgt von einem Auswahlseminar, zahlreichen Impfterminen, der Beantragung des Visums, einem 10 tägigen Vorbereitungsseminar und einem emotionalen Abschied ging es für mich am 29.08.2019 nach Ecuador.
Damit das alles möglich wurde, musste ich zunächst erst einmal Spenden einsammeln.
Das BMZ übernimmt 75% aller anfallenden Kosten und erwartet vom Freiwilligen, die restlichen 25% zusammenzubringen, indem man sich einen Spenderkreis aufbaut. In Deutschland habe ich also vielen Verwandten und Freunden von meinem Vorhaben erzählt, meine Spendenmappe im Bekanntenkreis rumgereicht und hatte die Summe nach einigen Monaten glücklicherweise zusammen. Hiermit bedanke ich mich sehr herzlich bei allen, die mich unterstützt und für meinen Auslandsaufenthalt gespendet haben!

Wie schon gesagt, bin ich jetzt seit ca. zwei Wochen hier. Die Stadt in der ich wohne heißt Ambato. Insgesamt sind 16 Freiwillige (von Open Door International) nach Ecuador geflogen, von denen noch acht weitere in Ambato wohnen. Darum wie es mir hier geht (schonmal kleiner Spoiler vorab: bisher sehr gut) und was ich bis jetzt alles schon so gemacht und gesehen habe wird es hoffentlich sehr bald im nächsten Post gehen.

¡Hasta Pronto!




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